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Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau
15.02.2008 um 16:41 Uhr von VRSEin Mann, der in seinem langen Leben viel erlebt hat: Als Kind hat er das eine oder andere Mal Kaiser Wilhelm II. in Wilhelmshöhe vorbeiflanieren sehen. Rudolph Seyfarth wurde am 5. März 1905 als Sohn des Malermeisters Julius Seyfarth und seiner Frau Henriette geboren. Nachdem Seyfarth seine Mutter schon im Alter von fünf Jahren verlor, heiratete der Vater später wieder. Aus dieser Ehe stammt seine Halbschwester Erika.
Rudolph Seyfarth machte Abitur auf der Bürgerschule in Kassel, studierte später in Marburg, Heidelberg, Köln und Göttingen. 1929 machte er in Celle sein juristisches Staatsexamen. "Ein begabter Jurist war ich aber nie", räumte Seyfarth später ein. So stieg er als junger Assessor in das Malergeschäft seines Vaters ein, das nach dem Zweiten Weltkrieg seine Blütezeit erlebte.
Rudolph Seyfarth hat nie geheiratet und hat auch keine Kinder. Trotzdem war er nicht allein. Seinen 102. Geburtstag im vergangenen Jahr feierte Seyfarth in Gesellschaft in einer Wohnung seines Jugendstilhauses im Vorderen Westen. Gepflegt wurde er von Schwestern der Diakonie, und auch Volker Chun und seine Familie kümmerten sich ehrenamtlich um ihn.
Lesen war eines seiner wichtigsten Steckenpferde - und Schreiben natürlich. Rudolph Seyfarth war über die Hälfte seines Lebens Mitglied in der literarischen Herrengesellschaft "Schlaraffia", eine rund 150 Jahre alte Vereinigung, die Mitglieder auf der ganzen Welt hat und Kunst, Freundschaft und Humor pflegt. "Romantikus, der Reychspoet" lautete Seyfarths Rittername. Eine treffende Bezeichnung, die ihm die Schlaraffen-Ritter in Kassel einst zugedacht haben. Denn der Poet, zudem ein Meister der lateinischen Sprache, hat während seines Lebens unzählige Verse verfasst. (hei/use)