WERDEN SIE INHABER DIESER GEDENKSEITE UND VERWALTEN SIE DIESE.
Neueste Einträge (10)

Gedenkkerze
Annette Tubbesing Studiert 1981-84 Studentin
Kondolenz
7. Jahrestag
25.04.2022 um 16:57 Uhr von Thomas BornscheinAm 25.April 2015, heute vor 7 Jahren, hatten wir uns zu Zweit mit unseren Sherpa und Portern auf dem Weg nach Tsum und zum Manaslu gerade in Dobhane zur Mittagspause niedergelassen, als die Erde zu beben begann. Dass das Göttinger Team, wohl nur wenige hundert Meter vor uns und uns entgegen kommend, in Schwierigkeiten geraten war und es (ein?) Todesopfer zu beklagen gab, sprach sich dank der Kommunikation der Einheimischen schnell herum. Es waren Stunden und Tage voller Unsicherheit und Angst für uns, eine Katastrophe aber für das Land. Auch in Dobhane gab es Todesopfer unter den Einheimischen. Wir hatten einfach nur GLÜCK. Unsere herzliche Anteilnahme, wenn auch mit so viel Verspätung, galt und gilt der Familie des Verunglückten.
NAMASTÈ !!!
Kondolenz
Reise ins Tal ohne Ende
02.05.2015 um 17:29 Uhr von Roswitha SöchtigMatthias Kuhle habe ich vor mehr als 40 Jahren bei einem Klettertraining auf dem Taschachhaus kennengelernt. Wir haben uns über unsere beruflichen Wünsche unterhalten. Matthias wollte immer Wissenschaftler werden und Forschungen in den Bergen unternehmen. Gelegentlich trafen sich seither unsere Wege. Dann unterhielten wir uns über unsere unterschiedlichen Wege der Selbst-Aktualisierung. Und er war so stolz auf seinen Weg. Viele Menschen, mit denen ich einst gemeinsam auf einem Gipfel gestanden habe, sind ins Tal ohne Ende gegangen. Mein Gedenken geht an Matthias Kuhle und alle, die ein Stück des Weges mit ihm gegangen sind. Als Bergsteigerin fühle ich mich sehr betroffen.

Gedenkkerze
N. Lange
Tod von Göttinger Professor: Kuhle war für Studenten eine Koryphäe
29.04.2015 um 13:03 Uhr von VRS
Göttingen. Nur wenige der Studierenden kannten Prof. Dr. Matthias Kuhle persönlich. Doch als Dozent in Vorlesungen und Seminaren haben alle den verstorbenen Forscher gekannt.
Viele Gespräche drehen sich auf den Fluren des Instituts um seinen tragischen Tod in Nepal.
Auf den ersten Blick wirkt in dem Universitäts-Gebäude alles normal. Studenten brüten über Vorlesungsaufzeichnungen, bereiten Referate vor, recherchieren an Computern. Doch die Gespräche drehen sich nicht nur um wissenschaftliche Themen. Der Tod von Matthias Kuhle ist für viele Studenten tragisch. Vor allem, weil er während der Expedition gestorben ist. „Er hat die Berge geliebt“, sagt ein Student, der vor einiger Zeit bei dem Forscher im Seminar saß, „in seinem Bereich war er eine Koryphäe.“
Auch Studiendekan Prof. Dr. Heiko Faust stimmt den Studenten zu: „Inhaltlich reißt er ein großes Loch.“ Matthias Kuhle war Professor für Glacialgeomorphologie mit Schwerpunkt Hochgebirge. Seine Expeditionen gingen hauptsächlich in Regionen mit Bergen über 5000 Metern, so wie zuletzt Nepal.
„Wir werden diese Katastrophe natürlich reflektieren“, sagt Prof. Dr. Hilmar von Eynatten, Dekan des Geographischen Instituts. „Zunächst gilt unsere Sorge der Familie, den Angehörigen und den Studenten.“ Vorlesungen und Seminare werden kurzfristig von anderen Dozenten übernommen.
Exkursionen, wie sie Kuhle angeboten hatte, seien Teil des Geographie-Studiums, erläuterte Eynatten. „Man könnte das alles auch in Bildern zeigen. Aber das wäre nicht dasselbe. Man muss die Veränderungen der Landschaft real sehen können, die Steine fühlen, um Geomorphologie zu verstehen.“ Und Dr. Faust ergänzt: „Würden wir darauf verzichten, würden wir uns wissenschaftlich zu sehr einschränken.“ Die Forschung im Feld gehöre zur Geographie.
Vor dem Büro von Dr. Kuhle, Raum 61 im Erdgeschoss des Instituts, stehen Glaskästen, in dem Bücher und Zeitschriften ausliegen. Themen: Tibet, Himalaya, Asien, Hochgebirge, Gletscher. Autor: Dr. Matthias Kuhle. Fotografien an Wänden zeigen die Nordwest-Wand des Mount Everest, vom Hohen Lotsen und anderen Bergen. Alles Berge, die mehrere tausend Meter hoch sind. Ein Zettel an der Tür weißt auf die Sprechzeiten des Hochgebirgsgeomorphologen hin: mittwochs, 12 bis 14 Uhr.
In Göttingen hat Kuhle 1975 promoviert, 1980 habilitiert und wurde schließlich 1983 zum Professor der Geographie berufen. Die Universität war sein wissenschaftliches Zuhause, seit über 40 Jahren. Sein Arbeitsplatz war das Hochgebirge. In 44 Expeditionen hat er die höchsten Berge der Welt wissenschaftlich erkundet, vermessen und auch fotografiert.