Marius Dirk Schröder

Marius Dirk Schröder

* 25.09.1988 in Kassel
† 30.01.2010
Erstellt von Ellen und Norbert Schröder

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Über den Trauerfall (2)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Marius Dirk Schröder, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Von Ellen Schröder, Kassel

04.03.2011 um 08:32 Uhr von VRS

Ich bewege Dich in meinem Herzen

 

Ich habe Dich in mich aufgenommen,

du bist eine Gegenwart in mir.

Du begleitest mich wie die Bilder meines eigenen Lebens.

Ich höre Dich in mir sprechen.

Ich lasse Dein Wesen mein Wesen durchziehen.

Augenblicke lang teile ich eine Seele mit Dir.

Ich bewege Deine Gedanken, Deine Worte, Deine Blicke als wären sie Brot und Wasser in mir.

 

Dabei übe ich, Dich nicht gefangen zu setzen.

Ich will Dich nicht besitzen und nicht über Dich verfügen.

Du sollst ein Haus in mir haben zu dem Du selbst den Schlüssel hast.

Du sollst Dich in der Wohnung in mir wohl fühlen.

Nur wenn Du frei bleibst, bleibe auch ich frei.

 

(von Ulrich Schaffer) Mama

Von Ellen Schröder, Kassel

11.04.2011 um 20:31 Uhr von VRS

Die schwersten Wege

 

Die schwersten Wege werden alleine gegange.,

Die Enttäuschung, der Verlust, das Opfer, sind einsam.

Selbst der Tote, der jedem Ruf antwortet und sich keiner Bitte versagt steht uns nicht bei und sieht zu ob wir es vermögen.

Die Hände der Lebenden, die sich ausstrecken ohne uns zu erreichen sind wie die Äste der Bäume im Winter.

Alle Vögel schweigen.

Man hört nur den eigenen Schritt und den Schritt den der Fuß noch nicht gegangen ist aber gehen wird.

Stehenbleiben und sich Umdrehn hilft nicht.

Es muss gegangen sein.

Nimm eine Kerze in die Hand wie in den Katakomben, das kleine Licht atmet kaum.

Und doch, wenn du lange gegangen bist, bleibt das Wunder nicht aus, weil das Wunder immer geschieht und weil wir ohne die Gnade nicht leben können:

 

die Kerze wird hell vom freien Atem des Tags, du bläst sie lächelnd aus

Wenn du in die Sonne trittst und unter den blühenden Gärten die Stadt vor dir liegt und in deinem Hause dir der Tisch weiß gedeckt ist.

Und die verlierbaren Lebenden und die unverlierbaren Toten dir das Brot brechen und den Wein reichen - und du ihre Stimmen wieder hörst ganz nahe bei deinem Herzen.

 

 

Dies Gedicht von Hilde Domin `sendete mir Gabriele Gérard. Ihre Seite 'www.trauer-um-florian.de' ist für mich wie ein Rettungsseil, an dem ich mich in dieser Zeit festhalten kann, um nicht unterzugehen.