Kurt Kellner

In der Nacht zum Pfingstsonntag ist Kurt Kellner im Alter von 82 Jahren verstorben. Der Kaufunger Kaufmann war mit Leib und Seele Geschäftsmann. Doch an erster Stelle stand immer seine Familie. Umso glücklicher war Kurt Kellner, dass er zusammen mit seinen drei Kindern das Geschäft seines Urgroßvaters weiterführte. Seit 1958 kümmerte sich Kurt Kellner um den Familienbetrieb an der Leipziger Straße 454. Zusammen mit seiner Ehefrau Helga baute er die Lebensmittelabteilung aus. Und dann traf er 1963 eine für diese Zeit ungewöhnliche Entscheidung: Lebensmittel wurden von nun an in Selbstbedienung verkauft. Doch schnell wurde dem tüchtigen Geschäftsmann klar: Verkaufsfläche und Lagerräume werden bald zu klein. Aus diesem Grund kaufte der Kaufmann 1969 ein in der Nähe liegendes Grundstück und baute innerhalb von sechs Monaten einen Edeka-Lebensmittelmarkt. Im Stammhaus an der Leipziger Straße 454 wurden unter anderem Eisen- und Glaswaren konzentriert. Einen weiteren Neubau gab es 1981: An der Leipziger Straße 450 entstand ein Fachgeschäft. Das gesamte Sortiment der Kellners wurde dort angeboten. Außer Lebensmitteln. Gleich neben dem Bürgerhaus eröffnete Kurt Kellner 1995 ein Fachgeschäft für Spielwaren. Doch nicht nur als erfolgreicher Geschäftsmann wird Kurt Kellner - der selten ohne Krawatte und seine Kappe unterwegs war - in Erinnerung bleiben. "Er hat sich für alles, was Kaufungen anging, interessiert", sagt Helga Kellner. "Jeder Zeitungsartikel wurde ausgeschnitten und in Mappen abgeheftet." Außerdem war er Mitglied in der Feuerwehr, Gründungsmitglied im Gewerbeverein und setzte sich im Pro-A44-Verein ein. Kein Tag durfte ohne Zeitung und ein Roggenbrötchen beginnen. "Das war ihm sehr wichtig", sagt Helga Kellner. Besonders genossen hat Kurt Kellner die Urlaube mit seiner Frau. Aber es gab noch etwas, was er von Herzen geliebt hat. Seine Familie. "Als die Kinder noch klein waren, sind wir jeden Sonntag spazieren gegangen. Am liebsten im Wald", erinnert sich die Witwe. (pgr)