Horst Longhini

Die dunklen Haare akkurat gescheitelt, die Haltung gerade, ein stets freundlicher Blick und eine zuvorkommende Ansprache - so kannten die Gäste des Restaurants Pfeffermühle Horst Longhini. Mehr als 30 Jahre war der gebürtige Österreicher im Restaurant des Hotels Gude für den Service verantwortlich und kümmerte sich unermüdlich um das Wohl der Gäste. Jedem einzelnen gab er das Gefühl, dass ihm sein persönliches Wohlergehen am Herzen lag. Und auch bei den vielen Einsätzen außerhalb des Hauses, wenn Gude bei größeren und kleineren Veranstaltungen das Catering übernommen hatte, führte Longhini umsichtig Regie. Seine Ausbildung zum Restaurant-Fachmann absolvierte der gebürtige Grazer in Österreich, bevor er über Nürnberg, den Schwarzwald und die Schweiz nach Kassel kam und hier im Rasthaus die Leitung der Schwälmer Stuben übernahm. Etwa zu dieser Zeit übernahm der heutige Seniorchef des Hotels Gude die Leitung des Hauses von seinen Eltern und freundete sich mit Horst Longhini an, der ganz in seiner Nähe wohnte. Ende 1974, so erinnert sich Gude, fing Longhini dann bei ihm an. 30 Jahre dauerte die höchst erfolgreiche Zusammenarbeit. "Er war meine rechte Hand", sagt Horst Gude über seinen Freund und Mitarbeiter. Doch nicht nur um die Gäste des Hauses Gude kümmerte sich Longhini mit Hingabe und Können. Er engagierte sich im Kochclub und gemeinsam mit Horst Gude bei Chaine de Rotisseur, der ältesten Bruderschaft ausgezeichneter Köche. Sein Wissen und Können gab er gerne auch an den Nachwuchs weiter. Mehr als hundert Auszubildende profitierten davon. "Er hat wesentlich zum Erfolg des Hotel Gude beigetragen", würdigt Horst Gude seinen Weggefährten. Zur Verabschiedung in den Ruhestand schenkte Gude seinem Freund Longhini eine kleine Golfausrüstung, um mit ihm gemeinsam sein sportliches Hobby zu pflegen. Einige Male waren sie auch gemeinsam auf dem Platz, aber gesundheitliche Probleme Longhinis verhinderten größere Aktivitäten. Horst Longhini war verheiratet, er hatte keine Kinder. Claudia Hohmann