Helmut Kohl

In stillem Gedenken 

Als Dr. Kohl ans FG kam, waren wir,  O I b, Abi-Jg. 1966, die ersten, die ihn als Deutschlehrer erfahren durften. Ich erinnere mich etlicher Streitgespräche von uns allen mit ihm, seiner manchmal nervenden Exaktheit, aber auch seines immerwährenden Versuchs, unsere Argumente zu verstehen. 
Ich persönlich erinnere mich einer Diskussion, ob Dialektik es zulasse, die dialektischen Argumente in Briefform als Klassenarbeit zu präsentieren. Von seinem Statement, die Form habe dem Inhalt zu genügen, ließ er sich nicht abbringen. Und ich kassierte die erste und einzige 5 in meinem Deutsch-Leben.

Danke, Dr. Kohl, Sie haben mein späteres 68-er Leben ebenso wie meine 30-jährige Redakteurinnen-Zeit im Grundsatz geprägt mit der immer wieder entzündlichen Frage: in wieweit muß sich die Form dem Inhalt anpassen, und wo muß und soll sie spalten?

Ich drücke den Angehörigen und allen, denen er etwas bedeutete, still die Hand. Er lebt in meiner Erinnerung ganz sicher weiter.