Gert Holzapfel

Der Kasseler Lehrer Dr. Gert Holzapfel ist tot. Er verstarb im Alter von 56 Jahren an einer Krebserkrankung. Der aus Kassel stammende und in Nord- und in Südhessen aufgewachsene Pädagoge für Deutsch, Sozialkunde und Religion begann nach seiner Promotion in Politikwissenschaft seine Arbeit am Gymnasium in Michelstadt. Nach einer sechsjährigen Tätigkeit als Lehrer bei der Gesellschaft zur Förderung berufsspezifischer Ausbildung in Arolsen und Wolfhagen führte sein Weg zurück nach Kassel zunächst an die Max-Eyth-Schule (1989) und ab 1993 an das Wilhelmsgymnasium (WG). "Dr. Holzapfel war maßgeblich an der Entwicklung der Studien- und Berufsorientierung, die bis heute einen Schwerpunkt an der Schule darstellt, beteiligt und betreute die Praktika der Jahrgangsstufen 9 und 12", sagt der Schulleiter des WG, Dr. Jürgen Ziegler. Dieser "mit Beharrungsvermögen und organisatorischer Zuverlässigkeit durchgesetzte Arbeitsschwerpunkt hat ihm die Anerkennung der Schulgemeinde eingetragen". Umfangreiche Erfahrungen in seinen Fächern von der Klasse 5 bis zur Jahrgangsstufe 13 hätten ihn zu einem beliebten Klassenlehrer und Tutor werden lassen, der sich insbesondere für Schüler mit problematischen Biographien eingesetzt hat. Holzapfel leitete über viele Jahre die Fachkonferenzen Deutsch und Politik und Wirtschaft. Die Schüler wählten ihn zum SV-Verbindungslehrer und das Kollegium in die Schulprogrammgruppe. Als 7. Prüfungsmitglied und Betreuer von Praktikanten engagierte er sich für die Ausbildungsbelange des Lehrernachwuchses. "Im Kollegium war Dr. Holzapfel ein geschätzter Gesprächspartner, der durch fachliche und kommunikative Kompetenz überzeugte", sagt Ziegler. Die Schulgemeinde hat mit Betroffenheit von seinem Tod erfahren und werde sich dankbar an ihn und seine Arbeit am Wilhelmsgymnasium erinnern. Dr. Ziegler: "Dr. Holzapfel war ein humorvoller, zu ironischen Wortspielen neigender Kollege, der sich auch im Zustand der Erkrankung noch engagiert für seine Schüler eingesetzt hat." (chr)