Erhard Fucke

Nach kurzer, schwerer Krankheit, starb am 14. August Erhard Fucke, ein herausragender Pädagoge des Kasseler Bildungslebens. Fucke war seit 1949 über 30 Jahre lang Lehrer an der Freien Waldorfschule Kassel. die er entscheidend prägte. Er kam als junger Lehrer an die Schule, die nach dem Verbot durch die NS-Diktatur 1946 wieder eröffnet worden war und erneut ihren Platz in der Kasseler Bildungslandschaft finden musste. In den 60-er Jahren Erhard Fucke mit einer Gruppe von Lehrern daran, der Oberstufe ein neues Profil zu geben. Das Ergebnis war die Differenzierte Oberstufe der Kasseler Waldorfschule: Ein allgemeinbildender Zweig führt bis zum Abitur, drei technische Zweige führen zum Gesellen- beziehungsweise Facharbeiterbrief, der Erzieherzweig bildete staatlich geprüfte Sozialpädagogen aus. In der Vermittlung von beruflicher und allgemeiner Bildung sah Fucke sein Lebenswerk. In zahlreichen Büchern und Vorträgen hat er diesen pädagogischen Ansatz dargelegt. Ihm war stets bewusst, dass pädagogischer Fortschritt nur über die ständige theoretische Auseinandersetzung mit der täglichen Unterrichtspraxis zu erreichen ist. Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Schuldienst wurde Fucke zu einen gesuchten Entwicklungsberater von Waldorfschulen in Deutschland, Europa und Südamerika. Mit ihm verliert die Freie Waldorfschule Kassel einen Begleiter, der sich bis zuletzt mit pädagogischen Fragen auseinandergesetzt hat. (wd)