Anneliese Stellter

Anneliese Stellter

† 19.07.2008
Erstellt von HNA Verlag Dierichs

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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Anneliese Stellter, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau

23.07.2008 um 19:47 Uhr von VRS
Stellter wurde im November 1921 in Halberstadt geboren und arbeitete bis zu ihrem Weggang in den Westen 1951 als Lehrerin in Burg bei Magdeburg. Über Berlin kam die junge Frau nach Kassel, wo sie ab 1952 bei der Firma Henschel als kaufmännische Angestellte Fuß fasste und sich später dort als Landesreferentin für nichtarabische Länder bewährte. Lass uns doch da mal gucken - das sagte sie Ende der 50e Jahre zu einem Kollegen und stattete in der Mittagspause dem Tierheim Wau-Wau-Insel, wie es damals noch hieß, einen Besuch ab. Der freundliche und verständnisvolle Geist im Umgang mit den Tieren gefiel Stellter. Und so fing sie dort zunächst als Mädchen für alles als ehrenemtliche Mitarbeiterin an. Außerdem gab sie Tipps zu Tierschutz und -pflege. Und wurde selbst zur Auffangstation für Durchlaufposten, wie sie es nannte. Katzen ohne Heimat, verwahrlost, verunfallt oder misshandelt, päppelte Stellter auf, bis sie wieder vermittelbar waren. 40 Jahre lang engagierte sich Stellter, die unverheiratet war, für das Tierheim an der Schenkebier Stanne: Sie war dort Chefin und Leiterin der Landesgeschäftsstelle Kassel des Bundes gegen Missbrauch der Tiere. Unter der Leitung der Katzenliebhaberin wurde das Tierheim in Wau-Mau-Insel umbenannt. Viele Vereinsmitglieder erinnern sich an ihre Rundschreiben, die sie unter dem namen des fiktiven Katers "Geheimer Mausrat Löwe" schrieb. Wenn man von Missständen erfahre, müsse man immer sehr genau zuhören, sagte Stellter. Oft steckten hinter brutalem Missbrauch von Tieren zwischenmenschliche Konflikte. Zu Konflikten zwischen Stellter und dem Bund gegen Missbrauch der Tiere kam es 1998. Schließlich wurde Stellter als Leiterin des Tierheims abgelöst. Zweierlei, so Stellter im Interview vor sechs Jahren, habe sie über ihre Spezies gelernt: "Der Mensch ist wahrlich nicht die Krone der Schöpfung und Menschenhass keine gute Grundlage für die Arbeit als Tierschützer." (pom/nh/use)