Olha

Olha

Erstellt von Ralf Möller
Angelegt am 02.12.2016
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Neueste Einträge (9)

Gedenkkerze

Iryna

Entzündet am 08.01.2023 um 15:13 Uhr

Gedenkkerze

In stillen Gedenken

Entzündet am 10.04.2022 um 10:36 Uhr

Ich fang ein Bild von dir
Und schließ die Augen zu.
Dann sind die Räume nicht mehr leer.
Lass alles andere einfach ruhen.
Ich fang ein Bild von dir
Und dieser eine Augenblick
Bleibt mein gedanklicher Besitz.
Den kriegt der Himmel nicht zurück.

Gedenkkerze

Rita

Entzündet am 20.11.2020 um 09:19 Uhr

Du fehlst....

 

Mehr zu Olha

14.03.2017 um 21:19 Uhr von Ralf

Wenn Ihr unter Olha Möller Kassel schaut, gibt es Bilder, ein Video und die Trauermusik.

 

 

Kondolenz

Trauerrede

14.12.2016 um 19:39 Uhr

Trauerrede für Olha Möller,

am 2. Dezember 2016 auf dem Hauptfriedhof zu Kassel

 

Das ist ein schwerer Weg, und wir haben eine traurige Aufgabe vor uns: wir müssen uns verabschieden und einen geliebten Menschen immer mehr los lassen. Das fällt ohnehin schwer, wieviel mehr aber dann, wenn es ein noch so junger Mensch war, der sich da verabschiedet hat. Es war so, wie der Dichter Rainer Maria Rilke einmal schreibt: „der Tod ist groß, lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen, mitten in uns!“ Und so ist es gewesen: der Tod hat zu weinen gewagt, mitten im Leben von Olha Möller. Was können wir da überhaupt sagen, wo uns doch so sehr die Worte fehlen, wo es uns einfach die Sprache verschlägt? Das einzige und damit auch das Beste, was wir tun können und tun sollten, ist Erzählen, von Olha erzählen, uns mitteilen und damit miteinander teilen, wer sie war, wie wir sie erlebt haben, und wie eine Begegnung mit ihr das eigene Leben so ungemein bereichert hat! Also lassen Sie uns noch einmal zurückschauen und uns erinnern: was ist das für ein Leben gewesen, das sie auf dieser Welt gelebt hat, so wie nur sie es leben konnte? Welche Kreise hat ihre einmalige Lebensgeschichte gezogen, und welche Spuren bleiben nun, auch über ihren Tod hinaus, davon zurück?

 

Am 16. Mai 1978 kommt sie, Olha (nicht Olga), eine geb. Kaljenikova, in Potsdam zur Welt, und in Nikolajev in der Ukraine wächst sie mit einem Bruder auf. Nach der Schule studiert sie Germanistik, Romanistik und Deutsch als Fremdsprache. Im Jahr 2000 führt ihr Weg nach Deutschland, sie arbeitet an Sprachschulen und schließlich auch als Dozentin an der Universität Kassel.

 

Anfang der Jahrtausendwende lernt sie ihren Mann Ralf kennen und lieben, 2007 wird geheiratet, und es wächst eine liebevolle, innige und tief solidarische Partnerschaft und Ehe. Nach einer Zeit in Hofgeismar ziehen die beiden hierher nach Kassel.

 

Olha Möller war eine Frau, die mit großer Energie und Lebensfreude durch ihr Leben schritt. Fast immer war sie fröhlich und gut gelaunt, offen und warmherzig ging sie auf ihre Mitmenschen zu, und ihrem Charme konnte man sich kaum entziehen. Sie strahlte etwas Einladendes aus, Du bist willkommen, war ihre unausgesprochene Botschaft, auf ihre Hilfsbereitschaft war Verlass, und stets schenkte sie Unterstützung und Ermutigung. Ihr großes Interesse, ja ihre Leidenschaft galt Sprachen, und außer Deutsch beherrschte sie auch Englisch und Italienisch. Dabei legte sie bei aller unbefangenen Lebendigkeit auch Wert darauf, die Sprache wirklich korrekt zu sprechen, und die jeweilige Grammatik durchdrang sie bis auf den Grund. Regelmäßig ging sie ins Fitnessstudio, sie betrieb Zumba tanzen, und sie war ausgesprochen sportlich. Viele europäische Großstädte hat sie gemeinsam mit ihrem Partner erkundet, der Ort Cefalu auf Sizilien ist ein häufiges Ziel, und unvergessen ist eine in einem Preisausschreiben gewonnene Kreuzfahrt in den Nahen Osten. Gute, tragfähige Freundschaften ziehen sich durch ihr Leben.

 

Da mischt sich im Sommer eine tückische Krebserkrankung in ihr so lebendiges, fröhliches und unbeschwertes Dasein hinein, eine große Operation findet statt, und schnell raubt ihr die Krankheit ganz viel Kraft. Ihr Mann ist immer an ihrer Seite und lässt es ihr nie an etwas fehlen, und viele liebe Menschen schenken all ihre Unterstützung. Ein letzter Urlaub am Gardasee ist noch möglich, dann treten immer neue gesundheitliche Einschränkungen auf, und am 20. November ist Olha Möller gestorben; sie wird 38 Jahre alt.

 

 

So müssen wir heute von ihr Abschied nehmen. Das fällt schwer, und es tut einfach weh. 38, das ist die Mitte des Lebens. Wo ist da der Sinn? Gleichzeitig aber dürfen wir auch sagen, dass sie wirklich gelebt und diese ihre Lebenszeit ausgeschöpft und ausgefüllt hat. Ihre einmalige Lebensgeschichte ist erfüllt von ihrer liebevollen Partnerschaft, von ihrer Lebensfreude und Energie, von ihrer offenen und emotionalen Art und in all dem von ihrer unverwechselbaren Persönlichkeit. Olha Möller hat gelebt, und sie hinterlässt reiche Spuren in der Welt. Und so nehmen wir nun in Liebe und Dankbarkeit und tiefer Würde von ihr Abschied.

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